9-2009 A-0

Junkers Einspritzpumpe 9-2009 A-0

9-2009 A-0
Quelle: Broschüre (deutsch/franzözisch) über Junkers Benzin-Einspritz-Flugmotoren Jumo 210/211 (Jahr?)

Bei den ersten Versuchsmustern des Junkers Jumo 211 waren die Triebwerke noch mit Vergaser ausgestattet. Bis zum Kriegsanfang wurde der Jumo 211 A in der öffentlichen Presse auch als Vergaser-Triebwerk geführt bzw. gezeigt. In einer Niederschrift über die Besprechung mit dem RLM am 25. und 26.11.1936 in Dessau wurde folgendes festgehalten.
"Einspritzpumpe oder Vergaser bei JUMO 210/JUMO 211: Da heute noch nicht eindeutig geklärt ist, ob die Anwendung der Einspritzpumpe im Fremdzündungsmotor für die Zukunft als die zweckmäßigste Lösung angesehen wird, ist es notwendig, auch der Weiterentwicklung des Vergasermotors Aufmerksamkeit zuzuwenden. Vom RLM wird daher gewünscht, dass für den JUMO 210 und JUMO 211 die vorhandenen und im Versuch befindlichen Vergasermuster auf volle Betriebsreife gebracht werden. Hierunter ist zu verstehen, dass die noch offenen Fragen der Gemischregelung, das gesamte Verhalten des Vergasers am Höhenmotor und die konstruktive und fabrikationstechnische Verarbeitung endgültig gelöst werden. Die im Gange befindlichen bzw. geplanten Arbeiten der Einspritzung sollen durch Vorstehendes nicht eingeschränkt werden. Das Ziel dieser Arbeiten am Vergaser soll sein, nach Möglichkeit für die 1938 zu bauenden Motoren Klarheit hinsichtlich ihrer Ausrüstung zu bekommen."
Daher ist es auch zu erklären, warum im Handbuch des Jumo 211 A auf den Bildern kein Vergaser bzw. Einspritzpumpe zu sehen war. Auf der Junkers Jumo 211 Seite sind die Jumo 211 A Triebwerke zu sehen (Jumo 211 A mit und ohne Einspritzpumpe).

Über die 9-2009 A-0 gibt es auch wenig Material und auch die Bezeichnung dieser Einspritzpumpe habe ich am Anfang aus rechten oberen Bild, einer Darstellung über die Kraftstoffleitungen mit Kraftstoffentlüftung, gefunden.

Die 9-2009 A-0 war nicht lange im Einsatz und wurde recht schnell modifiziert. Bei dieser Einspritzpumpe war der Kraftstoffentlüfter nicht direkt an der Einspritzpumpe, sondern auf der linken Seite des Triebwerkes übern linken Zündmagneten, wie auf dem 2. rechten Bild zu erkennen ist. Im Prinzip sah die Pumpe aus wie die 9-2009 C-1, aber der A-0 fehlte der Kraftstoffentlüfter unmittelbar an der Einspritzpumpe. Der Übergang zur 9-2009 C-1 war ein fließender Übergang. Bei größeren Überholungen der Versionen A-1, A-2 und A-3 wurden die Einspritzpumpen 9-2009 A-0 gegen eine 9-2009 C-1 getauscht. Vorher gab es eine Reparaturanweisung für den Kraftstoffentlüfter. Es sollte ein Blech zum Schutz (Abschirmung) des darunter liegenden Zündmagneten angebarcht werden, sodaß kein Kraftstoff vom Kraftstoffentlüfter auf den Zündmagneten tropfen konnte bzw. erschwert wurde. Im Handbuch wird auch erwähnt: "Sämtliche Kraftstoff-Leitungen, insbesondere die Einspritzleitungen, sind vor jedem Flug auf ihre Dichtheit zu prüfen. Leckbenzin im Motor-Vorbau ist zulässig und führt Brandgefahr herbei." Zu den regelmäßig ausgeführten Wartungsarbeiten gehörte die Reinigung des Kraftstoff-Filter am Kraftstoff-Enlüfter, der sich auch über dem linken Zündmagneten befand. Wahrscheinlich kam es wegen dieser Tatsache zu einigen Motorbränden, die diese Reparaturanweisung hervor brachte. Im dritten Bild ist der Ausbau des Kraftstoff-Filters am Kraftstoff-Entlüfter zu sehen.

Weitere Merkmale gegenüber dem Nachfolger 9-2009 D-1, die 9-2009 D-1 bekam ein wärmedichtes Reglergehäuse und unterscheidet sich zum Vorgänger (9-2009 A-0) durch geänderte Anschlüsse am Reglergehäuse.

Leider könnte ich bis jetzt wenige Fotos einer Einspritzpumpe 9-2009 A-0 finden. Ein Artikel aus der Zeitschrift "Flugzeugbau" Ausgabe 10.1941 schrieb über Anschauungsmodelle für die Lehrwerkstatt. In diesem Artikel waren zwei Bilder einer Junkers-Einspritzpumpe ohne Regler dabei und ähneln sehr der 9-2009 A-0 oder 9-2009 D-1.

Placeholder image
Quelle: Zeitschrift "Flugzeugbau" Ausgabe 10.1941
Placeholder image
Quelle: Zeitschrift "Flugzeugbau" Ausgabe 10.1941

Junkers hat viel Erfahrungen bei der Einspritzung von Treibstoff beim Jumo 204/205 und dem Jumo 210 G sammeln können, die in die Entwicklung der Einspritzpumpe 9-2009 A-0 einfließen konnte und somit die Einführung in den Jumo 211 recht schnell vollzogen hat. Die nächsten zwei Zeichnungen, rechts, zeigen die 9-2009 A-0 und die benötigten Sicherungen an der Unterseite des Triebwerkes Jumo 211 A BR 1 und 3 an (die bunten Kreise zeigt die Lage der Sicherungen an).
Im nächsten Bild wird ein Schnittmodell der 9-2009 A-0 gezeigt.

9-2009 A-0
Quelle: Broschüre (deutsch/franzözisch) über Junkers Benzin-Einspritz-Flugmotoren Jumo 210/211 (Jahr?)

Obwohl die Einspritzpumpe der 9-2011 A-0 der 20 Liter Klasse etwas kleiner als die der 9-2009 A-0 der 30 Liter Klasse war, hatte sie aber eine längere Nockenwelle. (Vergleich Nockenwelle 9-2011 A-0 und 9-2009 A-0). Momentan kann ich von der Unterseite der Einspritzpumpen vom Jumo 210 G und Jumo 211 A nur einen Unterschied feststellen. Das Geräteschild war beim Jumo 210 G (9-2011 A-0) auf dem Getriebedeckel und beim Jumo 211 (9-2009 A-0 bis D-1) auf dem Pumpengehäuse, bei den Einspritzpumpen 9-2021 auf dem Regler. Zum Vergleich die Einspritzpumpe von dem Jumo 210 G (9-2011 A-0).

9-2011 A-0

Aber bei der 9-2009 A-0 fehlt die Befestigung für den Kraftstoff-Entlüfter, die aber die 9-2011 A-0 und 9-20009 C-1 hatten. Die 9-2009 A-0 war eigentlich die einzige Einspritzpumpe ohne angebauten Kraftstoff-Entlüfter.


Quelle: Zeichnung 9-2009.01-000.11 Einspritzpumpe, Deutsches Museum

Dazu im Gegensatz ein Bild von der 9-2009 D-1, charakteristisch ist der lange Bolzen zur Befestigung der Kraftstoff-Entlüfters.


Quelle: Junkers 9-2009 D-1, privat