Übersicht Einspritzpumpen

Übersicht Einspritzpumpen

Hier gibt es einen Überblick über die Einspritzpumpen (EP). Anhand der Sachnummer von der Einspritzpumpe kann man auch ein Triebwerk leichter identifizieren. Der Junkers Dieselmotor (Schweröl) ist hier ein Sonderfall, da dessen Einspritzpumpe kein kompaktes Bauteil ist, sondern auf die linke und rechte Seite des Triebwerkes verteilt wurde. Die Einspritzung des Jumo 205 wird auf der Seite Junkers Jumo 205 weiter beschrieben.

Wie eingangs schon erwähnt, gibt es für die Einspritzpumpe vom Junkers Jumo 211 und 213 die gleiche Sachnummer 9-2021. Entscheidend ist hier was danach kommt. Grundsätzlich kann man die Einspritzpumpe vom Jumo 211 nicht in einem Jumo 213 einbauen, anders herum auch nicht. Jede Regel hat auch eine Ausnahme. Mittlerweile habe ich eine 9-2021 B-2 (Baugleich mit 9-2021 A-2, nur motorseitige Anschlüsse unterschiedlich) und 9-2021 C-1 gefunden, die für den Jumo 213 bestimmt war und noch einen Einspritzpumpenregler auf der Pumpe montiert war. Die ersten 50 Jumo 213-0 Versuchstriebwerke hatten noch kein Motorbediengerät (MBG). Eine solche Einspritzpumpe mit Einspritzpumpenregler habe ich auf einer Zeichnung für den Jumo 212 C (Doppelmotor mit zwei Jumo 213) gefunden. Es blieb wohl bei dieser Ausnahme (es gab für Jumo 213 noch eine Planung eine 9-2021 E-3, Nachfolger der E-2 für Jumo 211 F/J BR2) und die 9-2021 B-2 und C-1 gingen nie in Serie. Ansonsten bestand der größte Unterschied im Einspritzpumpenregler, im Jumo 211 gibt es mindestens sechs verschiedene Einspritzpumpenregler, beim Jumo 213 fehlt der Einspritzpumpenregler komplett. Gesteuert wird die Einspritzpumpe beim Jumo 213 vom Motorbediengerät (MBG).
Die Annahme, daß die Einspritzpumpen für den Jumo 211 und 213 gleich sind, kommt daher, weil einzelne Bauteile wie Kolben, Zylinder, Schieber und Nockenwelle gleicher Bauart bzw. Sachnummer in verschiedenen Einspritzpumpen (Triebwerken) verbaut wurde. Man sprach hier von sogenannten Einheitspumpen. Außerdem gab es vom RLM einen "Wunsch" die Einspritzpumpen zu vereinheitlichen, auch über die Hersteller hinweg, also Mercedes, BMW und Junkers.
Bisher habe ich 24 verschiedene Einspritzpumpen für den Jumo 211 und 213 gefunden, wobei nur das Einspritzpumpengehäuse gleich (konstruktionsweise) ist. Die bisher erste Einspritzpumpe für den Jumo 213-0 (Vorserientriebwerk) war die 9-2021 B-2, die baugleich zur 9-2021 A-2 war, nur die motorseitigen Anschlüsse waren unterschiedlich.

Im nachfolgenden Bild sind nur die gängigsten Einspritzpumpen zu sehen. Die komplette Liste ist weiter unten.

Zuordnung der Sachnummer zu den Triebwerksversionen vom Jumo 210/211/213/222

Die Bezeichnung der Sachnummer für die Einspritzpumpen, scheint nach der zeitlichen Abfolge der Projekte vergeben zu sein. Auch innerhalb eines Projekte gab es keine kontinuierliche Vergabe der Sachnummern. So auch bei den Einspritzpumpen 9-2009 B-2 und B-1.

In den Einspritzpumpen 9-2011, 9-2009 und 9-2021 gab es Einspritzpumpenregler, die eine gesonderte Sachnummer besitzen und in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind.

bei diesem Wirrwarr an Einspritzpumpen 9-2009 gab es wohl in der Truppe Schwierigkeiten, die richtige Einspritzpumpe zum richtigen Triebwerk einzubauen. Daher wurde im Erfahrungsbericht Nr. 96 vorgeschrieben, welche Einspritzpumpen zu welchen Motortypen gehören.

Vergleichsliste Einspritzpumpen Jumo 210, 211, 213 und 222

(soweit ich zusammentragen konnte)

Noch ein Thema zu den Einspritzpumpen bei eBay. Oft wird bei eBay geschrieben, dass die Einspritzpumpe noch nie in Gebrauch war, weil die Einspritzpumpe noch verplombt und alle Abdeckungen noch dran sind. Einspritzpumpen sind generell verplombt und dürfen nur von Junkers-Mitarbeitern repariert oder überholt werden. Der normale Techniker konnte nur Wartungsarbeiten durchführen, wie Kraftstoff-Filter überprüfen oder die komplette Einspritzpumpe ein- bzw. ausbauen. Der Grund warum es so viele Einspritzpumpen gibt, liegt darin, dass diese Einspritzpumpe recht anfällig waren und immer wieder ins Werk zur Reparatur oder Überholung eingeschickt wurden. Zwingend erforderlich für den Transport waren entsprechende Versandteile zu benutzen, zum Schutz der Gewinde und gegen Verschmutzung der Leitungen. Nur ordnungsgemäße Einspritzpumpen (mit allen Sicherungen, Verplombungen und Versandteilen) konnten eingebaut werden. Das Entfernen der Sicherungen und Plomben war strengstens verboten, nur ein Junkers-Techniker konnte die Pumpe zerlegen. Auch bei der Rücksendung waren diese Einspritzpumpen mit Sicherungen und Plomben versehen.
Eigentlich müssen die Pumpen nach der Überholung vom Werk einen Anhänger mit Informationen zur Einstellung der Einspritzpumpe besitzen, eine Art Pass für die Einspritzpumpe. Daran erkennt man die überholten oder neuen Pumpen. Falls bei der Einstellung dem Techniker ein Fehler unterlief, so konnte man die Einspritzpumpe mit Hilfe des Anhängers wieder in die Grundeinstellung versetzen.

Wer sich mit dem Thema Junkers-Einspritzpumpen schon mal auseinandergesetzt, hat bestimmt mitbekommen, warum einige Einspritzpumpen teilweise mit schwarzer Farbe bedeckt sind, auch Schrauben und Muttern. Die Antwort liegt in der Fertigung des Jumo 211. Die Triebwerke wurden montiert und gingen danach unlackiert auf den Prüfstand.

Quelle: Motorschau August 1941, Jumo 211 F-1 auf dem Weg zum Prüfstand

Am Schluss der Fertigung und nach dem Probelauf wurde das Triebwerk in der „Malerei“ komplett lackiert (siehe Bild unten Taktstraße Jumo 210G). Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass das Triebwerk kopfüber lackiert wurde, um besser alle Teile lackieren zu können. Im eingebauten Zustand war die Einspritzpumpenoberseite kaum lackiert, weil einige Stellen sich im Sprühschatten befanden und die Nasen beim Lackieren (kopfüber) von oben nach unten flossen. Also die Einspritzpumpen mit schwarzer Farbe waren wohl der Auslieferungszustand. Die anderen, nicht lackierten Einspritzpumpen, sind überholte oder neue Einspritzpumpen. Man kann jetzt nicht pauschal sagen, dass alle nicht lackierten Einspritzpumpen neue, nicht benutzte Einspritzpumpen waren. So eine Austauscheinspritzpumpe war z.B. schon in Betreib und müsste wegen erneuter technischer Probleme wieder ausgebaut werden.

Hier ein Beispiel: